Gedankensplitter
Mein persönlicher 1. Juni in Frankfurt
Donnerstag, den 27. Juni 2013 um 13:31 Uhr
Claudia Gabrian
Persönliche Nachlese zum 1. Juni 2013 in Frankfurt-
oder ein schwarzer Tag für die Demokratie in der Stadt der Paulskirche ...
Zum wiederholten Mal hat sich Frankfurt als Stadt der Bankenmacht und des vorauseilenden Gehorsams von Politikern und Polizei gegenüber den "grauen Herren" in Nadelstreifen geoutet, die offensichtlich in der Absicht, hier für Ruhe und Ordnung zu sorgen, demokratische Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit vor die Wand fahren, um allen zu zeigen, wer hier HERR im (Banken)Hause ist. Gleichzeitig vergießen SIE Krokodilstränen und urteilen doppelmoralisch über die Staatsgewalt, die die türkische Regierung zeitgleich gegen die Gezi-Demonstranten auf dem Taksimplatz auffährt und wollen uns weißmachen: was hier Recht ist, ist dort (in der Türkei) Unrecht. Geht's noch? Für wie blöd halten DIE uns eigentlich?
Ich war von Anfang dabei an jenem 1.Juni, also von 11 Uhr ab Baseler Platz bis Mitternacht Frankfurt/Hauptbahnhof -13 Stunden für keine 500 m: Dass es so was für mich nach 40 Jahren Demoerfahrung überhaupt noch gab; ich dachte, ich hätte bereits alles erlebt, was frau so erleben kann bei einer Demo, Wasserwerfer, Tränengas, Knüppelorgien, weit gefehlt!
Hier wurde von Anfang an, systematisch geplant und mit Hass und (Vor)urteilen geschürt, eine vollkommen legale Demonstration polizeilich gestoppt und Tausende an der Ausübung ihrer demokratischen Grundrechte gehindert, drangsaliert, verletzt und gedemütigt. Wäre das in China, Nordkorea oder der Ukraine passiert, wäre ein Aufschrei durch Tagesschau & Co. gegangen. So haben diese Medien, bis auf wenige Ausnahmen (vor allem selbst betroffener hessischer Medienvertreter!), nur "gepfurzt" und sind zur Tagesordnung übergegangen. Schon mal was vom kategorischen Imperativ gehört, liebe Medienmeute? Ein schlimmes Kapitel, aber dazu mehr in einem gesonderten Gedankensplitter!
Ich war zwar nicht im "Frankfurter Kessel", aber mit meinen Freunden als kleiner Bezugsgruppe beim Gewerkschaftswagen auf Höhe der Untermainanlage. Ähnlich wie für viele andere Mitstreiterinnen, war es meine x-te "Latsch-Demo" und die Blockupy-Demo von letztem Jahr ließ mich auf eine bunte, laute und friedliche Aktion und auch mehr und mehr junge Leute hoffen. Nun kam es anders, wie wir alle wissen, und ich bin froh, dass so Viele bis zum Schluss geblieben sind. Ich denke, dass wir, die wir um Mitternacht immerhin noch ca. 2500 Leute waren, die Eingekesselten mit unserer Anwesenheit "geschützt" haben, was Einzelne, die im Kessel waren hinterher auch bestätigt haben, sonst wäre noch mehr passiert, hätte die Polizei brutal abgeräumt. Da waren sich alle Dagebliebenen sicher.
Manchmal ist einfach "nur" Präsenz unheimlich wichtig, und ich werde auch weiterhin auf Demos "latschen", weiterhin in der Hoffnung auf Veränderung der Verhältnisse, weiterhin als Maßnahme gegen die eigene, manchmal recht heftige "Was-solls"- Resignation und Sattheit. So viele junge Menschen, so viele aus den "alten" Bewegungen", was haben wir nicht alles schon erlebt und gelernt in Brokdorf, an der Startbahn West, in der Friedensbewegung in den 1980-er Jahren!
Was ich gelernt habe rund um Blockupy 2013 ist: wir haben uns nicht auseinanderdividieren lassen, die verschiedenen Linken haben sich nicht spalten lassen, und ich habe Hochachtung und Respekt vor allen Eingekesselten, die sich durch dieses massive Polizeiaufgebot und aggressive Handeln nicht haben provozieren lassen oder gar ausgerastet sind, was ich verstanden hätte! Auf der Abschlusskundgebung in der Nacht haben wir uns "versprochen", nächstes Jahr wiederzukommen, und zwar mit doppelt, besser dreimal so viel Leuten! Ich bin auf jeden Fall wieder dabei.
Eine Woche später fand aus Solidarität mit den "Eingekesselten" und Wut auf die Ereignisse eine weitere Demonstration in Frankfurt statt, diesmal entlang genau der Route, die eigentlich von Blockupy am 1 Juni geplant und vom Verwaltungsgericht genehmigt war. Es ging alles "gut", bunt & provokativ, laut & kreativ. Geht doch, oder?
Aber warum am 1. Juni nicht? Vielleicht wollten Stadt, Land, Polizei ja nur "spielen", also ein bisschen üben für den "Ernstfall"? Später dann vielleicht noch mit Drohnen? Und noch später vielleicht auch mit Hilfe der Bundeswehr? Denn es sind noch ganz andere Dinge geplant in dieser "wehrhaften" schwarz-gelben Mutti- Demokratie, und die machen mir gar keine gute Laune.
DIE sind frech und tollkühn geworden. Einer, der es wissen muss, weil er von DENEN ist , der KLASSE der Kapitalisten und Reichen , Warren Buffet, antwortete in einem Interview auf die Frage, wie er die Welt zur Zeit sieht, sinngemäß: Es herrscht ein globaler Krieg zwischen Arm und Reich, und wir Reichen gewinnen zur Zeit. Aber SIE haben auch Angst vor den Armen, den seitlich Umgeknickten, vor der Jugend in der Welt, vor denen, die immer mehr werden und sich auch zusammentun und sich organisieren, sich nicht mehr gegeneinander ausspielen lassen wollen. Das macht Mut.
Ein Gespenst geht um in Europa..., das Gespenst des Aufruhrs, der
Empörung, des Widerstands, ja sogar der Revolution, so in Anlehnung an einen ein Klassiker: Karl Marx geht um und hilft vor allem den jungen Leuten, die Ursachen von Arm und Reich zu erkennen und dagegen Strategien zu entwickeln, erst Anonymus, dann Occkupy, jetzt Blockupy, dann vernetztes und globales Handeln und nicht zuletzt: SOLIDARITÄT !
Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker!
Und das war das beste und deutlichste "Zeichen" am 1. Juni: Solidarität trotz unterschiedlicher politischer Meinungen und Kulturen, denn nur gemeinsam sind wir stark und können WAS bewegen. Das macht MIR Mut! Und deswegen bleibe ich ein Teil dieser Bewegung.
Aufstehn für eine weltweite Bewegung, also auf gehts! Mouvement mondial,
In diesem Sinne Mut zum Verändern, wo auch immer wir sind! Widerstehen- der Resignation, der Anpassung, der Gleichgültigkeit!
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1. Juni 2013 - Demo in Frankfurt für eine andere Welt!
Donnerstag, den 23. Mai 2013 um 10:01 Uhr
Claudia Gabrian
Am 1. Juni 2013: Blockupy ruft auf zur Demonstration in Frankfurt gegen das internationale Finanzkapital und für die ganz andere Welt!
So, jetzt habe ich einfach mal meine drei "öffentlichen Auftritte", die sowieso im Netz auf YouTube umherschwirren hier reingestellt. Sozusagen als "Ersatz" für den Ausfall von Gedankensplittern in den letzten Monaten. Ihr seht, ich war nicht untätig, habe eben mal das Medium gewechselt.
Gerade weil sie immer noch aktuell sind, sowohl die "Anleitung" zum Stöckeln (Nordic Walking) als auch die beiden politischen "Videos", passen sie auch ins Jahr 2013.
Am 1. Juni 2013 gehen deshalb im Rahmen der Blockupy- Aktionen hoffentlich Tausende in Europa auf die Straßen und fordern Gerechtigkeit für ALLE und Umfairteilung des Reichtums in der Welt.
Der inzwischen verstorbene Stephan Hessel (Empört Euch!) hat dazu gesagt, und dem ist nichts hinzuzufügen:
"Neues schaffen heißt Widerstand leisten, Widerstand leisten heißt Neues schaffen!"
In diesem Sinne ein paar bestimmt nicht neue, aber entschiedene Gedanken von meiner Seite mit der Hoffnung auf zorniges Handeln.
Demokratie wird am Paulsplatz verteidigt
Donnerstag, den 23. Mai 2013 um 09:40 Uhr
Claudia Gabrian
Nordic Walking mit Claudia Gabrian
Donnerstag, den 23. Mai 2013 um 09:34 Uhr
Claudia Gabrian
Blockupy im Mai 2012
Donnerstag, den 23. Mai 2013 um 09:25 Uhr
Claudia Gabrian
23. Mai 2013
Donnerstag, den 23. Mai 2013 um 09:20 Uhr
Claudia Gabrian
Eiseskälte im Mai, nicht nur wettermäßig zu verstehen, geht uns langsam auf die Nerven, die Eliten haben keine guten Antworten auf die im wahrsten Sinne brennenden Fragen der Zeit, deshalb gehen am 1. Juni hoffentlich wieder tausende Europäer auf die Straßen und fordern mit Blockupy die Veränderung des kapitalistischen Systems weltweit.
Vor diesem Hintergrund findet Ihr hier meine persönliche Zusammenfassung der großen Blockupy -Demonstration in Frankfurt vor zwei Jahren in Form einer kleinen Videopräsentation. Ich finde, sie hat an Aktualität nichts, leider nichts, verloren.
Und deshalb müssen wir weiter für diese Forderungen auf die Straße gehen.
Für meine Freundin aus B. im Januar 2012
Montag, den 06. Februar 2012 um 17:33 Uhr
Claudia Gabrian
Schreib doch mal wieder was, einen Gedankensplitter, haben mich
einige von euch gebeten. Hier ist er, nachdem ich ja nun wirklich
sehr lange nichts mehr geschrieben habe. Warum? Gab es nichts mehr nach
Fukushima 2011, keine Themen, keine Wut, keine Gedanken? Oh, doch, aber
es war viel, zu viel im letzten Jahr. Und es wird nicht weniger.
Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich weitermachen, hier
noch weiter schreiben werde. Möglicherweise lesen meine Gedanken
eh hauptsächlich die "Falschen": Grüß Gott, die Herren vom
Verfassungsschutz! Und sollte ich zuviel Goethe, Heine, gar Marx oder
John Lennon zitieren, wird meine Verbindung wohl demnächst wegen ACTA
sowieso gekappt.
Cloud computing, ACTA & Co.
Misstrauen am 1.Mai 2011
Mittwoch, den 04. Mai 2011 um 17:20 Uhr
Claudia Gabrian
Misstrauen
01.05.2011
Misstrauen lernen
gegenüber der Macht
Vertrauen lernen, sich trauen
und mehr
dieser Spagat zwischen
stark sein und schwach
mal falsch im Leben
mal richtig gedacht-
das bringt mich fast um
in der Nacht.
Vertrauen
Vertrauen heißt
verzeihen
das ist schwer
die meisten
scheitern
am Wachsen
ich kann nicht mehr.
Drei Lieben zum 1. Mai 2011
Freitag, den 29. April 2011 um 18:00 Uhr
Claudia Gabrian
Drei Lieben
vom 01.02.2011
Drei Lieben
manchmal mehr
soll der Mensch wohl haben
Schmerzen, Lust und Angst
und Leidenschaft ertragen.
Es ist egal, wofür du lebst,
erst wenn du liebst
und stirbst für diese Liebe,
wenn du dich sehnst
und lachst und schreist,
erst dann weißt du,
was lieben heißt.
Mauer der Hoffnung
Freitag, den 29. April 2011 um 17:46 Uhr
Claudia Gabrian
Manchmal verlässt mich der "Kampfgeist", und ich habe eher dunkle
Wolken um mich. Dann enstehen solche Gedanken-(gedichte) wie das
folgende. Denn bei allem Optimismus ist die Welt, wie sie ist, so zäh
und einfallslos. So Vieles wiederholt sich, und es gibt immer
noch und immer wieder zu viele Menschen, die den
gebetsmühlenartigen Lügen Glauben schenken. Das langweilt mich auf die
Dauer und macht manchmal mutlos. Lesen Sie selbst.
Gedicht (auch) angesichts Fukushima
vom 12.04.11
Mauer der Hoffnung
Manchmal so verzweifelt
manchmal nicht ganz da
lehn ich an der Mauer
hoch wie immerdar,
lehn ich an der Hoffnung
es heißt, sie stirbt zuletzt,
fühle mich verbogen
geknickt und abgehetzt.
Spüre ein Verlangen
nach zaghaft süßem Kuss,
brauche noch Gewissheit
vor dem letzten Schluss.
Wer, wenn nicht wir, wann, wenn nicht jetzt! Frohe Ostern!
Sonntag, den 24. April 2011 um 15:34 Uhr
Claudia Gabrian
An 12 AKW-Standorten in Deutschland wird am Ostermontag demonstriert.
Ich werde diesmal in Biblis mit dabei sein. Ich hoffe, ich treffe Viele
von euch! Die Ostermarschierer sind schon unterwegs, und es ist gut,
dass sich Anti-AKW- und Friedensbewegung zusammen tun und
zusammen, wenn auch an verschiedenen Orten, treffen
und demonstrieren. Mir fehlen in den letzten Wochen manchmal
die (richtigen) Worte, habe viele Gedanken im Kopf und habe sie deshalb
komprimiert in Versen aufgeschrieben.
Schauen Sie, schaut in die Oster-Gedankensplitter, und
vielleicht ist der eine oder andere dabei, der euch gefällt oder gar
berührt. Natürlich bin ich keine richtige Dichterin, aber manchmal ist
mir nach Dichten zumute. In diesem Sinne: Lasst uns nicht nachlassen,
empöre ich mich und wünsche uns allen gute, lautstarke und aktive
Ostern!
Fukushima ist überall
Sonntag, den 24. April 2011 um 15:18 Uhr
Claudia Gabrian
Fukushima ist Tschernobyl ist überall
Verzweifelte Krankheit, vielfacher Tod
kriechend so hässlich und unsichtbar
im Wasser, zu Lande und in der Luft.
Wir wollten doch lachen, wir wollten doch lernen
stattdessen strahlender Kirschblütenduft.
Kein Krieg! Nirgends!
Es werden die Kriege gemacht und mit Waffen
Afghanistan, Irak und jetzt Libyen
Öl und Profit, die Gier und die Macht
SIE haben Angst, zu verlieren.
Die Menschheit, ob sie es schafft
zu kapiern
Nie wieder Krieg und Frieden zu schaffen?
Vielleicht, vielleicht nicht
vielleicht können wir wieder lachen.
Mein Ostersonntag 2011
Totengräber
Totenstadt
strahlende Zukunft
im Massengrab:
das sind Fukushima und Pripjat.
Tschernobyl - 25 Jahre danach
Strahlende Menschen
verlassene Stadt
Atom unterm Herzen
an Kindes statt
Wie viel lernen wir aus Fukushima?
Dienstag, den 05. April 2011 um 22:34 Uhr
Claudia Gabrian
Wahnsinn mit Methode
Ja, es ist der Wahnsinn- in und mit der Welt und überhaupt. Natürlich
geht alles seinen Gang weiter, nicht ganz wie gehabt, aber im Großen
und Ganzen. Fukushima sollte alles verändern. Eine Hoffnung am Horizont?
Wohl eher: Hinterm Horizont gehts weiter.
Bewegung ja, aber wohin?
Ja, es gibt Bewegung in der Sache: die Mächtigen können nicht mehr so
weiter machen, aber sie machen weiter. Ein paar Schönheitskorrekturen,
weiter nichts. Wir müssen weiter auf die Straße gehen. 250 000 reichen
nicht, sind zwar schon viele, aber nicht genug. Nicht genug,um eine
tatsächliche (Energie)Wende herbeizuführen. Nicht genug, um die
Atommafia in die Knie zu zwingen.
Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.
Jeden Montag, während des Ostermarsches, an
verschieden AKWs finden Aktionen, Menschenketten, Demonstrationen
statt: wie vor 25 Jahren, als Tschernobyl uns vor Augen geführt
hat, wohin das führt mit dem Atom. Und auch vorher schon, sehr früh in
den 60-er Jahren warnten Viele vor dem Atomtod durch
militärischen Missbrauch .
Zynismus oder Depression?
Manchmal denke ich, es gibt nur zwei Möglichkeiten, mit den Problemen
und Katastrophen in dieser Welt umzugehen: entweder man verfällt in
bodenlosen Zynismus, oder man wird depressiv. Wenn ich zynisch
bin, dann heißt das: soll die Menschheit sich doch zugrunde richten, sie
hat es eh nicht besser verdient. Wie blöd muss man eigentlich sein, um
bei dem ganzen Mist noch ohne schlechtes Gewissen mitzumachen? Depressiv
heißt, ich guck mir den Scheiß nicht länger an und geb mir die Kugel.
Es hat in der Geschichte schon geringere Anlässe gegeben, sich die Kugel
zu geben. Hier wäre mal ein richtiger Grund.
Kein Krieg in Libyen und anderswo!
Im Schatten von Fukushima passieren noch "schlimmere Sachen": Krieg
wird weiter geführt in Afghanistan und Irak und neue Kriege
angezettelt, siehe Libyen. So richtig es ist, so einen durchgeknallten
Psychopathen wie Gaddafhi zu stoppen, so falsch ist es, dies mit Krieg
zu tun. Bomben schaffen keinen Frieden. Wann kapieren die das denn mal?
Und die Wahrheit stirbt in jedem Krieg sowieso zuerst, das wissen wir
schon seit 2000 Jahren. Sind wir eigentlich wirklich so blöd? Oder sind
wir nur willfährige Opfer der Evolutionsgeschichte, die nichts anderes
kennt als leben und sterben lassen?
Kleine Krisen- große Krisen
Ich habe von einem Buch gehört, dass sich mit "Krise" beschäftigt.
Krisen gab es immer und wird es immer geben, heißt es dort. Es gibt
kleine Krisen und große Krisen: Fukushima ist eine große. Wie können
Menschen damit umgehen? Wie kann man nach Holocaust, Hiroshima,
Tschernobyl und jetzt Fukushima noch ruhig weiterleben?
Nach Meinung des Autors, ein Soziologe, hat jeder Mensch mehr
oder weniger 3 Helfer, um zu überleben: einen Hausmeister, einen Sorger,
einen Visionär. Unabhänging davon, ob es
Optimisten oder Pessimisten sind, hilft der Hausmeister beim
"Weitermachen", d.h. strukturieren, Alltag organisieren. Der Sorger
sorgt sich und macht sich Gedanken, wie es dazu kommen konnte, leidet
und quält sich. Der Visionär schaut nach Lösungen und
Verbesserungen, um aus dem Dilemma zu kommen.
Wie leben wir weiter nach solchen Katastrophen?
Daher machen wir einerseits weiter wie bisher(Hausmeister),
andererseits werden im Moment die Alternativen diskutiert und
in den Fokus gerückt(Visionär), auch individuell , und der Sorger
muss sich keinen Bunker bauen, der ihm eh nicht beim Überleben
helfen würde. Ich finde diesen Ansatz sehr interessant, und da ich
empfänglich für Erklärungen bin, beruhigen mich manche und
nehmen mir mein schlechtes Gewissen, wenn ich doch sehr
offensichtlich nach einer gewissen Zeit wieder im ganz
normalen Alltag angekommen bin.
Empört euch!
Ja, lasst uns uns empören und eintreten für eine bessere Welt. Denn
nichts ist schlimmer als die Gleichgültigkeit. Jeder Mensch hat etwas,
was ihn empört. Und dafür könnte man auf die Straße gehen...
Dann gibt es nur eins: Sag Nein!
Ich erinnere mich in diesen Tagen an einen Text von Wolfgang Borchert,
der in der Zeit der Friedensbewegung der 80-er Jahre oft zitiert und
vorgetragen wurde. Eigentlich ist schon alles gesagt zum Thema Krieg,
Gewalt, Herrschaft und Atom, aber er hat es damals im Angesicht von
Hiroshima auf die wesentlichen Inhalte hin sehr prägnant und aufrüttelnd
zusammengefasst.
Lesen Sie diesen Text im nächsten Gedankensplitter.
Dann gibt es nur eins: Sag Nein! von Wolfgang Borchert
Mittwoch, den 06. April 2011 um 08:13 Uhr
Claudia Gabrian
Wolfgang Borchert ( 1921 -1947)
DANN GIBT ES NUR EINS: Sag NEIN!
Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen, sondern Stahlhelme und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins: Sag NEIN! Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für Scharfschützengewehre montieren, dann gibt es nur eins : Sag NEIN ! Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt Puder und Kakao Schießpulver verkaufen, dann gibt es nur eins : Sag NEIN! Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst einen neuen Tod erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins: Sag NEIN ! Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder, du sollst Haßlieder singen, dann gibt es nur eins : Sag NEIN! Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst die Männer kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins : Sag NEIN! Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins : Sag NEIN ! Du. Kapitän auf dem Dampfer. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keinen Weizen mehr fahren, sondern Kanonen und Panzer, dann gibt es nur eins: Sag NEIN! Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Bomben und Phosphor über die Städte tragen, dann gibt es nur eins : Sag NEIN ! Du. Schneider auf deinem Brett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Uniformen zuschneiden, dann gibt es nur eins : Sag NEIN ! Du. Richter im Talar. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins : Sag NEIN ! Du. Mann auf dem Bahnhof. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst das Signal zur Abfahrt geben für den Munitionszug und für den Trup- pentransporter, dann gibt es nur eins: Sag NEIN! Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London, du, am Hoangho und am Mississippi, du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo - Mütter in allen Erdtei- len, Mütter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder ge- bären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins: Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!
Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann:
Dann:
In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die großen Schiffe stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig
träge gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algentang- und muschelüberwest,
den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben,
eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen, gefräßig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und gierig, unaufhaltsam,
die Straßenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und Gleise liegen, hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen kraterzerrissenen Straßen
der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen,
der Reis wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf den brachliegenden Äckern erfrieren und die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken,
in den Instituten werden die genialen Erfindungen der großen Ärzte sauer werden, verrotten, pilzig verschimmeln,
in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern
werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und Kirschsaft verkommen,
das
Brot unter den umgestürzten Tischen und auf zersplitterten
Tellern wird grün werden und die ausgelaufene Butter wird stinken
wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer und die qualmenden Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln, zerbröckeln, zerbröckeln,
dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter Lunge,
antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen
den unübersehbaren Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend -und seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört in der Steppe verrinnen, durch die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehört, antwortlos, letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch.
All dieses wird eintreffen, morgen, morgen vielleicht, vielleicht heute nacht schon, vielleicht heute nacht, wenn -- wenn -- wenn ihr nicht NEIN sagt.
Fukushima heißt Abschalten!
Mittwoch, den 16. März 2011 um 13:18 Uhr
Claudia Gabrian
Gedankensplitter im März 2011
Die Welt hat sich am 11. März 2011 verändert:
Fukushima heißt Abschalten.
Was
in Japan passiert ist, ist nicht nur der Super Gau, vor dem die Anti
AKW-und Friedensbewegung seit 40 Jahren gewarnt hat und leider mit
Tschernobyl 1986 bestätigt wurde. Nein, es ist vielleicht oder
hoffentlich ein
Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit.
Es ist das Ende der Atomkraft.
Denn
spätestens jetzt weiß auch der letzte politische Ignorant, dass damit
Schluss sein muss. Wer welche Motive hat, ob sie redlich sind, ob eher
egoistischer oder (wahl) taktischer Natur, ob vom Mitgefühl für die
Japaner oder den Fortbestand der Menschheit geprägt, das soll die
Nachwelt beurteilen.
Fakt
ist, dass sich die Menschen nicht mehr belügen lassen wollen. Und
gelogen wird wieder, dass sich die Balken biegen, damals wie heute. Sie
trauen den herrschenden Politikern und AKW-Betreibern nicht mehr und
schon gar nicht ihren Worten, sie wollen Taten sehen. Um dem
nachzuhelfen, wird es auch wieder Montags-Demos geben überall in der
Republik: Abschalten- sofort!
Es
muss nichts mehr "geprüft" werden: Ob alte oder neue AKW, bei uns
werden die Lichter ohne sie nicht ausgehen! Es ist alles seit Jahren und
Jahrzehnten dazu geforscht, gesagt und ausreichend geprüft worden.
Deutschland braucht keine AKW und die alternativen Technologien stehen
längst in den Startlöchern, man muss es nur tun!
Atomkraftwerke abschalten - "Wind / Sonne /Wasserkraft" anschalten!
Mal
sehen, ob es Taten gibt, und mal sehen, wie die nächsten Wahlen (in
BaWü) ausgehen. Eine wunderbare Vorstellung: Merkel, Mappus, Röttgen
& Co. fordern und setzen durch: AKW abschalten. Es geht doch, geht
es? Warum muss immer erst eine Katastrophe passieren, damit sich Etwas
bewegt?
Bei
solch apokalyptischen Bildern, wie sie tagtäglich um die Welt gehen,
könnte man fast geneigt sein zu sagen: Soll das ein Fingerzeig
Gottes/Allahs/Jachwes sein, damit die Menschheit endlich kapiert, dass
es so nicht weitergehen kann? So nach dem Motto: Kümmert euch um euren
Planeten, bevor es zu spät ist?
Was lehrt uns Japan? Was hat es mit uns zu tun?
Es
kommen mehrere Faktoren zusammen, die bisher zwar in der Anti-Atom-
Bewegung diskutiert, für die breite Bevölkerung jedoch nur Propaganda
waren: der Zusammenhang von
nicht kalkulierbaren Naturkatastrophen (in Japan und anderswo Erdbeben
und Tsunami, bei uns eher Flugzeugabsturz/Unfall/Terror) und einer dadurch ausgelösten Reaktorkatastrophe, die die von Tschernobyl in den Schatten stellen wird.
Tschernobyl 1986 - Japan 2011: Haben wir etwas gelernt?
Die
Bevölkerung in und um Tschernobyl wurde von Anfang an belogen und
betrogen, es wurde beschwichtigt und schöngeredet. Man hat die
Gefahr nicht erkannt, nicht informiert und richtig aufgeklärt. Mehrere
Tage nach dem Unfall hielten sich die Menschen immer noch im Freien
auf(es war schönstes Frühlingswetter).
Die
Welt wurde nur durch einen Zufall, durch Messungen von erhöhten
radioaktiven Strahlen in Schweden aufmerksam, ohne zunächst zu wissen,
wo dieser AKW-Unfall stattgefunden hat.
Erst
nach und nach wurde das Ausmaß bekannt, so wie es heute auch der Fall
ist. Ob bewusst oder unbewusst unzureichend informiert, ob bösartig (was
man damals den Russen unterstellte) oder im guten Glauben, die
Wahrheit zu sagen: Es ist wiederholt deutlich geworden: diese
Technologie ist unbeherrschbar!!
Fakt
ist auch: Beim Kampf gegen die Katastrophe in Tschernobyl, beim Löschen
des Feuers mit Sand und Beton, teilweise mit bloßen Händen, beim Bau
des sog. Sarkophags in den nachfolgenden Monaten, beim Bau eines Tunnels
unterhalb des Meilers, um das Absickern von Radioaktivität ins
Grundwasser zu verhindern, sind ca. 500 000 Menschen im Einsatz gewesen: Soldaten, Feuerwehrleute, Bergleute, Zivilisten, etc.
Ohne
sie wäre noch mehr passiert ist. Viele Tausende, die meisten junge
Leute, sind innerhalb von wenigen Wochen gestorben oder haben das
40. Lebensjahr nicht erreicht. Alle (!)haben gesundheitliche
Schäden, von denen sie sich bis heute nicht erholt haben. Die
meisten sind arbeitsunfähig. Kinder werden heute noch
verkrüppelt geboren, weil sich das Erbgut verändert hat und weil
die Menschen Nahrung zu sich nehmen (müssen) , die bis heute
kontaminiert ist. Land in der Größenordnung von Rheinland-Pfalz ist für
immer unbewohnbar.
Und heute?
Jede®
sieht die Bilder der Zerstörung und Ohnmacht in Japan. Jeder® spürt,
dass in der Welt etwas grundsätzlich schief läuft. Jeder fragt sich mehr
oder weniger, wie es weitergehen kann, wie wir leben wollen in Zukunft,
wie wir diese Welt hinterlassen als Gesellschaft und als Individuum.
Wir müssen um- Denken!
Es geht ums Umdenken, ja! Es geht um "Wachstumsumkehr" in allen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens.
Japan lehrt uns, dass wir es sofort tun müssen.
Das heißt, die Zeiten des grenzenlosen Wachstums und der ewigen Hin-und
Her- Diskutiererei sind endgültig vorbei. Es gibt es mehr
und mehr Menschen weltweit, die tatsächlich umkehren wollen.
Denn eine radioaktive Wolke und durch Radioaktivität verseuchte Flüsse machen
vor Ländergrenzen nicht Halt. Die Szenarien einer weltweiten
Atomkatastrophe sind in den Wohnzimmern der Menschen angekommen.
Können wir so "normal" weiterleben?
Ich
habe mich in den letzten Tagen oft gefragt, wie man angesichts dieser
Bilder, angesichts des Ausmaßes dieser Katastrophe überhaupt noch
"normal" weiterleben kann. Ich habe mich erinnert, wie es war, damals im
April/Mai 1986.
Mein
ältester Sohn war fast 4 Jahre alt: Wir sollten uns nicht mehr draußen
aufhalten, die Schuhe mussten vor dem Kindergarten ausgezogen werden, es
gab nur H-Milch zu trinken und auf Obst haben wir auch eine Weile
verzichtet. Die radioaktive Wolke aus dem 2000km entfernten Tschernobyl
war bei uns angekommen. Natürlich ging das Leben weiter. Habe ich es
damals ernst genug genommen? Und heute?
Wir
essen, trinken, schlafen, fast so als ob nichts geschehen sei. Oder?
Wir gehen weiter zur Arbeit, ins Kino oder ins Sportstudio. Oder? Wir
sitzen im Restaurant beim Rotwein, diskutieren am reich gedeckten
Frühstückstisch über Japan, Tschernobyl und die Folgen. Oder? Wir
sprechen über unsere Gefühle und Ängste. Oder?
Fukushima ist immer noch weit weg, 9000km, erst mal sind die Anderen dran. Oder?
Und
wie geht es weiter? Was machen wir persönlich? Wollen wir uns wirklich
ändern? Wollen wir wirklich verzichten auf Wohlstand, Laptop und Konsum?
Denn wenn wir "umkehren" wollen, hat das Konsequenzen, für Jede(n) von
uns.
Wollen wir uns wirklich (ver) ändern?
Ich
persönlich habe es mal (für fast 1 Jahr) mit einem
"Klamotten-Moratorium" versucht. D.h., ich habe fast ein Jahr lang keine
Kleidung, Schuhe, Schmuck, etc. gekauft. Der
Kleiderschrank war(und ist immer noch!) voll genug, und an der
Ausbeutung von Kindern und Frauen in Herstellungsländern wie Asien und Afrika wollte ich mich nicht mehr beteiligen.
Es
war gut für das Gewissen, es war entlastend für den Geldbeutel und es
hat einige andere "angesteckt", vielleicht auch nicht mehr so viel zu
konsumieren. Hat es etwas gebracht?
Es
hat die Welt nicht verändert, aber es hat mir gezeigt, dass wir als
Individuen etwas tun können, was außerhalb der Verantwortung von
irgendwelchen Politikern, Medien und bürokratischen
Machtapparaten liegt:
Es liegt auch an mir selbst, wie viel von dem Wahnsinn in der Welt ich mitmache. Ich muss mich am Ende fragen, wo mein Beitrag zur Veränderung/Verbesserung der Welt lag. Ich muss mich nach dem "richtigen" Sinn im "falschen" Leben(dieser ungerechten Gesellschaft) fragen. Ich muss Antworten finden. Ich will leben anstatt gelebt zu werden.
Und
das gilt auch für die Umwelt. Wenn wir alle Energie
einsparen, wenn alle AKW in Deutschland abgeschaltet und die
erneuerbaren Energien Standard werden, gehen bei uns immer noch nicht
die Lichter aus. Auch dann haben wir immer noch einen Überschuss an
Energie, den wir Anderen zur Verfügung stellen können.
Wann, wenn nicht jetzt?
Das
sind keine Zukunftsvisionen mehr, das ist das Gebot der Stunde. Wann,
wenn nicht jetzt, sollten wir alle AKW abschalten und beginnen, in
anderen Dimensionen zu denken und zu handeln?
Ich
habe mich auch an ein Lied aus der Friedensbewegung erinnert, einen
Kanon, den wir auf den Demos der 80-er Jahre gesungen haben:
"Nach
dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär. Darum
Menschen achtet und achtet, dass sie es bleibt. Wem denn wäre sie ein
Denkmal, wenn sie still die Sonn umkreist."
Ich
wünsche uns noch ganz viel Hoffnung und den Japanern die Kraft, dieses
Trauma von Fukushima, vielleicht auch unter Abschaltung ihrer
Atomkraftwerke, mit Kopf und Herz zu verarbeiten!
Februar 2011
Mittwoch, den 16. März 2011 um 11:47 Uhr
Claudia Gabrian
Gedankensplitter im Februar 2011
Was ist los in der Welt im Februar 2011?
In
Afrika brodelt und brennt es, kein Ende in Sicht. Das ist gut so. Es
geht um Öl und Menschenrechte, um Macht und mächtige
Wirtschaftsinteressen. Es geht darum, dass sich die Menschen dort nicht mehr alles gefallen lassen.
Die
Facebook-Generation hat die politische Bühne betreten und mischt sich
ein. Es wird kein Theater gespielt, nicht die Realität geprobt, es wird
Geschichte gemacht. Marx hat sinngemäß vor langer Zeit gesagt: eine
Revolution ist, wenn die da Oben nicht mehr können und die Unten nicht
mehr wollen. Also: Es lebe die Revolution!
Und bei uns?
In
Deutschland machen sich die Herrschenden über ihre Untertanen lustig.
Sie sprechen von Reformen, obwohl es die Phantasien Ewiggestriger sind,
wie z.B. Hartz 4. Wir erinnern uns: Herr Hartz war der, der auf
"Betriebskosten" mit Nutten unterwegs war. Und bei uns ist ein
"Reformgesetz" nach so einem benannt. Hartz- aber unfair.
Hartz
4 wird gar nicht in Frage gestellt, es wird einfach weiter daran
rumgebastelt anstatt es abzuschaffen und die Reichensteuer einzuführen
und einen Mindestlohn von (ja warum eigentlich nicht) sagen wir 20 ? zu
verankern.
Ideen
jenseits von Sozialismus oder gar (brrr.!)Kommunismus gibt es genug.
Und Geld gibt es auch genug. Das Stichwort hat der Aktivist von Attac
und Autor Christian Felber gegeben: Gemeinwohlökonomie. Demnach geht es nicht um Enteignung, auch nicht um Verstaatlichung, sondern um einen dritten Weg jenseits von Kapitalismus und Profitmaximierung.
Es geht um Kooperation, Selbstbestimmung und ökologische Verantwortung gegen Egoismus, Konkurrenz und Materialismus. Es geht um Demokratie, Gerechtigkeit und Menschenwürde gegen die Allmacht des Wachstums, des Wettbewerbs und des Gewinns.
Es ist an der Zeit!
Es
rührt sich was in der Welt. Den einen gefällt's, den anderen gehen ihre
Pfründe verloren. In (fast) allen Disziplinen der Wirtschaft und
Wissenschaft, der Philosophie und der Politik gibt es immer mehr
Menschen, die beginnen umzudenken und vor allem anders zu handeln. Es
wird Zeit.
Intuition
Mittwoch, den 09. Februar 2011 um 00:09 Uhr
Claudia Gabrian
Erster Gedankensplitter im Jahr 2011
Vielen Dank, lieber Max, du weißt schon....ich probiers mal.
"Überall geht ein frühes Ahnen dem späteren Wissen voraus."( Alexander von Humboldt)
Ja, und ich befinde mich zur Zeit auf den Spuren der Intuition.
Warum? Weil wir alle sehr viel wissen, weil wir dauernd Entscheidungen
treffen müssen und weil wir in einer Welt leben, in der trotzdem und vor
lauter Logik und Vernunft so viele Dinge schief laufen, dass es fast
schon wehtut.
Wir werden von Politikern nicht nur verar...., nein sie verhöhnen uns
geradezu durch ihre Art mit uns zu kommunizieren. Finanzmagnaten, sog.
Wirtschaftsexperten und die Medien benutzen uns, um ihre Vorstellungen
und Interessen durchzusetzen. Nachrichten sind keine Nachrichten mehr,
sondern Einheitsbrei aus dem Einheitsticker, Fernsehshows sollen uns
verblöden und ablenken von den Problemen dieser Welt.
Erfreulicherweise gibt es aber auch die Gegenkultur, vielleicht oder ganz sicher (!)geleitet durch die Intuition. Das Bauchgefühl oder eine innere geistige Instanz, ein gefühltes Wissen
neben dem allgemeinen Wissen, sagt ganz Vielen zur Zeit in aller Welt:
Stopp, bis hierher und nicht weiter. Lasst uns auf die Straße gehen, so
wie zur Zeit in eingen Ländern Afrikas, allen voran Ägypten. So wie in
Stuttgart 21, so wie gegen AKW, so wie gegen Krieg und Zerstörung.
"In der lebendigen Natur geschieht nichts, was nicht in Verbindung mit dem Ganzen steht."( Johann Wolfgang von Goethe)
Der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr sagt, dass wir in einer Sackgasse
sind: zurück geht nicht mehr, nach vorne ist zu, also müssen wir über
den Zaun springen. Der Zaun ist unser rationales Denken, und hinter dem
Zaun ist vielleicht ein Reichtum an Visionen für eine holistische
Betrachtung der Welt als Ganzes, geleitet durch unsere Intuition. Ein
Naturwissenschaftler, der über das Bauchgefühl spricht, das gibt es? Ja,
das gibt es, und schon einer hat behauptet: "Was wirklich zählt, ist Intuition."(Albert Einstein)
Intuiton hat jeder, aber man/frau weiß nur nicht, woher
sie kommt. Wir wissen "es", doch wir wissen nicht, warum. Dennoch,
wenn wir (wieder) mehr lernen, auf unser Bauchgefühl zu hören und danach
zu handeln, vielleicht haben wir ein Chance auf Veränderung.
Vielleicht sind die mit den Visionen einer gerechten Welt, die mit
den Träumen, die mit den Ideen eines friedlichen Zusammenlebens in der
Welt, also die Verrückten dieser Welt: vielleicht sind
alle die ja in der Lage, diese Welt so zu verändern, dass sie am Ende
ver-rückt ist, in eine ganz andere Richtung als bisher.
Ich hoffe es, und ich will auch weiter davon träumen und nicht nur das!
In diesem Sinne: uns allen einen guten Verlauf dieses Jahres, ein besseres Jahr, ein Jahr, in dem wir mit Geistesblitz und im Kontakt mit uns und unserer Seele
möglichst gute Entscheidungen treffen, möglichst einfühlsam mit
unseren Mitmenschen umgehen und der schlechten Welt in Aktion mit Herz und Verstand trotzen.
Denn:
"Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand." (Blaise Pascal, 1623 - 1662, ein franz. Mathematiker, Physiker und Philosoph)
Bald gibt's neue Gedankensplitter ...
Sonntag, den 19. Dezember 2010 um 16:27 Uhr
Claudia Gabrian
Im Jahr 2011 gibt es an dieser Stelle wieder neue Gedankensplitter.
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